blog

Industriekoalition IP2Innovate fordert Patentrechtsreform zur Förderung von Innovation in Deutschland

Das Patentrecht ist ein wesentlicher Eckpfeiler für Innovation und – damit verbunden – für nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Es kann dieser Rolle allerdings nur gerecht werden, wenn es die Entwicklung und das Inverkehrbringen komplexer, multifunktionaler Hightech-Produkte wie Autos, Telefone und medizinische Geräte unterstützt. Dies tut das deutsche Patentrecht derzeit nicht! Hauptmangel: Unterlassungsklagen werden automatisch erlassen, ohne alternative, geeignetere Rechtsmittel zu prüfen. Diese Situation schadet der deutschen Industrie.

„Wir setzen uns gezielt für eine Anpassung des Patenrechts und die Einführung einer Verhältnismäßigkeitsprüfung beim patentrechtlichen Unterlassungsanspruch ein“, sagt Kevin Prey, Chairman von IP2Innovate und Director IP Policy & Strategic Transactions bei SAP.

Der Unterlassungsanspruch ist eine notwendige und maßgebliche Säule, um einen starken Patentschutz zu gewährleisten. Dieser kann sich jedoch in einigen Fällen als unverhältnismäßig erweisen: Beispielsweise wenn das Patent sich nur auf eine Komponente eines komplexen Gesamtprodukts mit tausenden patentierten Komponenten bezieht und deswegen ggf. ganze Produktreihen vom Markt genommen werden müssen.

„Die Androhung einer automatischen Unterlassungsverfügung und die fehlende Verhältnismäßigkeitsprüfung bedeuten, dass deutsche Unternehmen mit einem erheblichen wirtschaftlichen Risiko konfrontiert sind“, so Prey weiter. Gerade in einem Hochtechnologieland wie Deutschland sei dieses Thema für viele Unternehmen von hoher Relevanz. Kevin Prey: „Sogenannte „Patenttrolle“ nutzen die fehlende Verhältnismäßigkeitsprüfung gezielt aus, um überzogene Zahlungen von Unternehmen in Deutschland zu erhalten.“

Letztendlich entzieht diese Situation den Unternehmen erhebliche Finanzmittel, die für Forschung, Entwicklung und Innovationen nicht länger zur Verfügung stehen. Dies hat auch Auswirkungen auf Verbraucherinnen und Verbraucher. IP2Innovate sieht hier dringenden politischen Handlungsbedarf.

Über IP2Innovate
IP2Innovate ist ein branchenübergreifender Zusammenschluss von Unternehmen und Industrieverbänden, die sich gemeinsam für ein innovationsförderndes Patentrecht in Europa einsetzen.

Kontakt
Markus Weidling
Interel Deutschland GmbH

Tel: +49 30 28 88 29 17
markus.weidling@interelgroup.com

Das Weißbuch finden Sie unter: www.ip2innovate.eu
Weitere Informationen sowie Fallbespiele stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Share

Other press releases

IP2Innovate welcomes the call by CDU/CSU to introduce a proportionality test in the German Patent Act to better protect innovators against patent trolls

In a recent  the German Conservatives (CDU/CSU) Elisabeth Winkelmeier-Becker and Ingmar Jung express concerns over abusive litigation practices by patent trolls, which distort the market and undermine Germany’s attractiveness as a business location. They note that in light of the high complexity of modern products, companies can no longer completely rule out the possibility of patent infringements. In this context, an unlimited right to injunctive relief create unwarranted leverage for patent trolls who buy up patents only to assert them against companies and extract disproportionately high settlements. Solutions proposed by CDU/CSU are the introduction of a proportionality test in the German Patent Act as well as a synchronisation of infringement and nullity proceedings.
IP2Innovate

IP2Innovate statement on the European Commission’s plans to propose a new regulation governing SEP licensing

BRUSSELS, 5 April 2023 – According to news reports last week the European Commission’s planned proposal for a Regulation on standard essential patents (SEPs) will tackle deep-rooted problems such as the lack of transparency and predictability in SEP licensing. IP2Innovate looks forward to reading the official proposal in the coming weeks.
IP2Innovate

Prof. Alain Strowel: IP law professor with a grounding in philosophy

Professor Alain Strowel’s academic curiosity was first sparked by philosophy. At 18 he went to the universities he would later work for as a law professor, the Université Saint-Louis in Brussels and the UCLouvain.
Back to overview

Subscribe to our newsletter

Privacy policy

© IP2Innovate 2024 - Website door Two Impress